IV. Wort Gottes - Vom Umgang mit der Bibel
V. Zusammenfassende Erläuterungen
Pro Todesstrafe: Altes Testament
Pro Todesstrafe: Neues Testament
Contra Todesstrafe: Altes Testament
Contra Todesstrafe: Neues Testament
VII. Der Papst und die Todesstrafe
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Bibel und Todesstrafe
Wenn die Todesstrafe diskutiert wird, werden nicht selten auch Bibelzitate zur Argumentation herangezogen, interessanterweise von Gegnern und Befürwortern der Todesstrafe gleichermaßen. Jedoch
kann das Herauslösen von Bibelzitaten sowohl aus dem Kontext als auch aus dem historischen Umfeld und der Entstehungszeit der Texte u.U. zu theologisch fragwürdigen Interpretationen führen.
So ist beispielsweise das in diesem Zusammenhang häufig genannte "Auge-um-Auge"-Zitat des Alten Testaments nach Auffassung der Mehrheit der Theologen keinesfalls als eine Aufforderung zu
verstehen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Man lebte in der Zeit der Entstehung dieses Textes vor mehreren Jahrtausenden vielmehr in einer Gesellschaft, in der eskalierende Blutrache an der
Tagesordnung war und auf diese Weise ganze Sippen ausgerottet wurden.
In dieser Zeit der Gesetzlosigkeit stellte der heute oft falsch interpretierte "Auge-um-Auge"-Satz dahingehend einen Fortschritt dar, als dass der Rache eine nötige Grenze gesetzt wurde. Es gehe
also nicht um eine Aufforderung zur Vergeltung, sondern um eine Begrenzung derselben auf ein "Nicht-mehr-als-das-was-dir-angetan-wurde", so die Theologen.
Doch schauen wir den Befund der alt- und neutestamentlichen Bibelstellen genauer an:
Die einzelnen Schriften des Alten Testaments lassen keinen Zweifel offen: Das AT kannte und befürwortete die Todesstrafe. "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen
werden", so liest es sich bereits auf einer der ersten Seiten. Darüber vermag auch das von Gegnern der Todesstrafe gern zitierte 5. Gebot nicht hinwegzutäuschen: "Du sollst nicht töten!" Wenn in
derselben alttestamentlichen Schrift sowohl das 5. Gebot als auch die eindeutige Forderung der Todesstrafe enthalten ist, kann es sich bei dem 5. Gebot offenbar nicht um eine allen - auch dem
Staat - übergeordnete moralische Größe handeln. Das 5. Gebot ist dann vielmehr Teil eines ganz praktischen und lebensnahen Gesetzbuches, dessen Übertretung sehr wohl mit dem Tode geahndet werden
kann. Befürworter der Todesstrafe weisen daher auch gern darauf hin, die korrekte Übersetzung des 5. Gebots müsse lauten: "Du sollst nicht morden!"
Jedoch wird von Befürwortern der Todesstrafe, die mit deren Forderung im AT argumentieren, gern die Tatsache unterschlagen, dass diese ultimative Strafe in der damaligen Zeit beileibe nicht nur
für Mord angedroht und ausgesprochen wurde. Das AT stellt vielmehr ausdrücklich auch folgende Delikte unter Todesstrafe: unerlaubtes Betreten heiligen Bodens, die Eltern schlagen, Menschenraub,
den Eltern fluchen, Zauberei, Sodomie, Entheiligung des Sabbat, Kindesopfer für fremde Götter, Ehebruch, Homosexualität, Inzest, Verkehr mit einer Frau während ihrer Monatsregel, Wahrsagerei,
Hurerei, Gotteslästerung, Götzendienst, Falschaussage vor Gericht, nachhaltiger Ungehorsam gegen die Eltern und anderes mehr.
Bei aller Eindeutigkeit der Schriften des AT, die sich für die Todesstrafe aussprechen, gibt es allerdings auch ein paar Stellen, die aufzeigen, dass die göttliche Gerechtigkeit immer noch eine
andere ist als die menschliche. So wird der Brudermörder Kain, nachdem er den Abel erschlagen hat, ins Exil geschickt und erhält das sogenannte Kains-Mal - zum Schutz, damit ihn niemand
erschlagen soll. Und der junge Mose wird nicht bestraft, nachdem er einen ägyptischen Aufseher erschlagen hat, sondern zum Befreier des Volkes Israel berufen. Jahrhunderte später dann darf eine
Frau den König Israels belehren: "Aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er hat die Absicht, dass der Verstoßene nicht (auch) von ihm weg verstoßen bleibt."
Schließlich zeigt auch noch eine andere Bestimmung, dass das AT allem Anschein zum Trotz nicht leichtfertig mit der Todesstrafe umgeht. Denn gefordert sind ausdrücklich mindestens zwei bis drei
Zeugen - die Aussage eines einzelnen Zeugen ist nicht ausreichend. Auch gab es die Einrichtung von Asylstätten, allerdings nur für solche, die aus Versehen einen Menschen erschlagen hatten.
Im Gegensatz zum AT gibt es im Neuen Testament keinerlei Aussagen, die sich eindeutig und konkret auf die Todesstrafe beziehen lassen.
Von Befürwortern der Todesstrafe wird gern ein Zitat des Apostels Paulus aus dem Römerbrief ins Feld geführt, in dem erklärt wird, die staatliche Obrigkeit sei von Gott eingesetzt und man solle
sich der staatlichen Autorität unterwerfen. Die Todesstrafe wird nicht direkt angesprochen, sie ist aber für die damalige Zeit logischerweise impliziert. Theologen bezweifeln allerdings, dass
Paulus an dieser Stelle eine übergeordnete christliche Staatstheorie entwerfen wollte. Die Paulus-Briefe waren "Gelegenheitsschreiben", das heißt, sie waren an ganz bestimmte Adressaten gerichtet
und in ganz konkrete historische Situationen hinein verfasst. Die Aufforderung der Unterwerfung unter den Staat könnte daher rein pragmatischer Natur sein, und unter anderen Umständen hätte
Paulus sich vermutlich anders geäußert, so die Theologen.
Von Gegnern der Todesstrafe wird gern darauf verwiesen, dass Jesus die Ehebrecherin vor der Steinigung bewahrt hat: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie!" Es wäre jedoch
vermessen und würde diese Erzählung überstrapazieren, wollte man hier die Aussageabsicht einer generellen Ablehnung der Todesstrafe herauslesen wollen. Nicht die Todesstrafe an sich als Strafmaß
ist hier das Thema, sondern allgemein die Frage nach Sünde, Verurteilung und Vergebung sowie die Autorität Jesu gegenüber dem alttestamentlichen Gesetz.
Alle weiteren von beiden Seiten mitunter genannten neutestamentlichen Bibelstellen sind inhaltlich noch weiter von der Todesstrafe entfernt - daraus gezogene Rückschlüsse stehen daher auf noch
wackeligerem Boden. Immerhin zieht sich durch die Evangelien aber eine im Vergleich mit dem AT neue Ethik des Verzeihens und des Gewaltverzichts, die besonders in der Bergpredigt Jesu zum
Ausdruck kommt und in scharfem Gegensatz zum alttestamentlichen Vergeltungsdenken steht: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem
Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar... Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen... Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden,
und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden."
IV. Wort Gottes - Vom Umgang mit der Bibel
Der Stellenwert und das Verständnis der Bibel als Wort Gottes hängt stark von der persönlichen Glaubenseinstellung ab, und ich möchte im Folgenden drei verschiedene Positionen
differenzieren:
Es gibt fundamentalistisch geprägte Christen, die die biblischen Schriften gern wortwörtlich als quasi vom Himmel gefallenes Wort Gottes verstehen möchten. Da werden dann nicht selten einzelne
Bibelstellen bedenkenlos aus dem Zusammenhang gerissen und verabsolutiert - häufig unter Nichtbeachtung anderer Zitate, die weniger in das eigene Konzept passen. Vor dem Hintergrund einer solchen
Einstellung ist es naheliegend, Befürworter der Todesstrafe zu sein. Allerdings müssten diejenigen, die die Bibel absolut wörtlich nehmen wollen, konsequenterweise auch die Todesstrafe für
Ehebruch, Prostitution, Homosexualität usw. fordern.
Im anderen Extrem gibt es Menschen, die die Bibel in keiner Weise als Wort Gottes betrachten, weil sie z.B. Atheisten oder Angehörige einer anderen Religion sind. Die biblischen Schriften sind
für sie lediglich religionsgeschichtliche Zeugnisse und dabei durch und durch menschlicher Natur. Die Relevanz biblischer Aussagen für das heutige Leben liegt auf der Hand: Die Schriften sind
bestenfalls interessant - eine zwingende Relevanz liegt jedoch nicht vor. Die Haltung zur Todesstrafe lässt sich für diese Menschen daher nicht biblisch begründen.
Zwischen diesen Extremen gibt es aber auch noch einen Mittelweg. Für viele gläubige Christen mit einem Minimum an zeitgemäßer theologischer Bildung sind die biblischen Schriften zunächst einmal
durchaus von Menschen verfasst. Die Autoren der biblischen Schriften haben in konkreten zeitgeschichtlichen Situationen ihre Glaubenserfahrungen überliefert. Dass Gott den gläubigen Menschen
dennoch auch heute durch diese Schriften konkret ansprechen kann, ist davon unbenommen. Die Theologie spricht vom "Gotteswort im Menschenwort". Die Bibel enthält das Wort Gottes, jedoch in das
Gewand des menschlichen Wortes gekleidet und mit den Augen der jeweiligen Autoren gesehen. Im Unterschied zu einer fundamentalistischen Sichtweise werden Bibelstellen nicht unreflektiert 1:1 auf
die heutige Zeit übertragen, sondern zuerst werden die Aussageabsicht des jeweiligen Verfassers, der Kontext des Zitats sowie die historischen Zusammenhänge und Bedingungen hinterfragt, unter
denen der Text entstanden ist, bevor man sich der Frage nähert, inwieweit eine Bibelstelle in dieser Form auf die heutige Zeit anwendbar ist. Auf dem Hintergrund dieses Bibelverständnisses ist es
durchaus nicht selbstverständlich, als Christ für die Todesstrafe zu sein, eher im Gegenteil.
Das letztgenannte Bibelverständnis verbietet im Grunde das steinbruchartige Herauslösen und Verabsolutieren von einzelnen Bibelzitaten. Es fordert vielmehr dazu auf, theologische Fragen und auch
biblische Aussagen in größeren Zusammenhängen zu sehen. Zweifellos ist dieser Ansatz der anspruchsvollere und gedanklich schwierigere, erfordert er doch ein ständiges Hinterfragen und Ringen um
die Antworten, während es doch vergleichsweise einfach wäre, alles schlicht wörtlich zu nehmen und sich nicht weiter damit auseinandersetzen und sich selbst in Frage stellen zu müssen. Aber
dieser anspruchsvollere Ansatz beinhaltet auch eine Entlastung - für alle diejenigen, die verständlicherweise an so mancher (alttestamentlich-)biblischen Darstellung Gottes Anstoß nehmen. Die
Bibel vermittelt "nur" ein Gottesbild, das Gottesbild seiner Verfasser zu der jeweiligen Zeit - menschliche Erkenntnis aber ist immer nur Stückwerk, und Gott bleibt letztlich während unseres
irdischen Lebens doch der GANZ ANDERE.
V. Zusammenfassende Erläuterungen
Der Befund der biblischen Schriften zum Thema Todesstrafe muss differenziert betrachtet werden. Das Alte Testament - daran besteht kein Zweifel - kannte und befürwortete die Todesstrafe.
Bemerkenswert ist dabei aber, dass die Todesstrafe keineswegs nur für Mord vorgesehen war, sondern auch für Missachtung der Eltern, Zauberei, Entheiligung des Sabbats, Ehebruch, Homosexualität,
Prostitution und anderes mehr. Bei der Frage, inwieweit die alttestamentliche Befürwortung der Todesstrafe auch heute noch Gültigkeit beanspruchen kann, ist deren Zeitgemäßheit sicherlich
angemessen zu hinterfragen, ebenso wie der Stellenwert, der dem Alten Testament im Zusammenhang mit den neutestamentlichen Schriften aus christlicher Sicht zukommt.
Das Neue Testament enthält keinerlei Aussagen, die sich klar auf die Todesstrafe beziehen. Verschiedene Zitate, die mal von der einen und mal von der anderen Seite ins Feld geführt werden,
überzeugen nie restlos, weil immer andere Möglichkeiten der Interpretation oder teilweise auch der Übersetzung bestehen oder andere Bibelstellen als Gegenargument aufgeführt werden können. Es
muss festgestellt werden, dass das Neue Testament sich zur Todesstrafe nirgends klar und eindeutig äußert. Das bedeutet nicht automatisch gleich eine Akzeptanz der damals praktizierten
Todesstrafe, denn es ist zu bedenken, dass die neutestamentlichen Schriften zum großen Teil in einer Zeit abgefasst wurden, in der das junge Christentum noch unmittelbar mit der Wiederkunft
Christi rechnete. Die Verbreitung des christlichen Glaubens war daher von Interesse, politische und soziale Fragen waren es zum damaligen Zeitpunkt nicht. So war man zunächst überhaupt nicht auf
die Idee gekommen, sich politisch zu engagieren, um politische oder soziale Missstände zu ändern, sondern nahm die Verhältnisse als gegeben hin. Mit der unmittelbar bevorstehenden und erwarteten
Wiederkunft Christi schien die Notwendigkeit zu politischem Engagement einfach nicht gegeben zu sein. So nimmt das Neue Testament beispielsweise auch die Sklaverei als selbstverständliche
Tatsache hin, anstatt sie in Frage zu stellen. Auch das Neue Testament ist also im Kontext seiner Entstehungszeit zu lesen, und es muss im Einzelnen hinterfragt werden, was in der Gegenwart
Gültigkeit beanspruchen kann und was nicht.
Immerhin fällt am Neuen Testament auf, dass sich das Gottesbild im Vergleich zum Alten Testament verschiebt. Wo das Alte Testament stärker den strafenden und rächenden Gott in den Vordergrund
stellt, legt das Neue Testament einen wesentlich größeren Schwerpunkt auf den liebenden Gott, der Vergebung verheißt und zu Vergebung aufruft. Es bleibt also zu fragen, inwieweit in der heutigen
Zeit - der andere Möglichkeiten zum Schutz der Gesellschaft vor Verbrechern zur Verfügung stehen als den Menschen vor 2000 Jahren - die Todesstrafe angesichts der Botschaft Jesu aus christlicher
Sicht zu rechtfertigen ist.
Pro Todesstrafe - Altes Testament:
Jedoch euer eigenes Blut werde ich einfordern; von jedem Tiere werde ich es einfordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, [nämlich] seines Bruders, werde ich die Seele des
Menschen einfordern. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht. (Genesis 9, 5-6)
Und der HERR sprach zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen! Und sie sollen ihre Kleider waschen, damit sie für den dritten Tag bereit sind; denn am dritten Tag wird der HERR vor
den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen. Darum zieh eine Grenze rings um das Volk und sage: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder [auch nur] sein Ende zu berühren!
Jeder, der den Berg berührt, muss getötet werden. Keine Hand darf ihn berühren, denn [sonst] muss er gesteinigt oder erschossen werden; ob Tier oder Mensch, er darf nicht am Leben bleiben.
[Erst] wenn das Widderhorn anhaltend ertönt, sollen sie zum Berg hinaufsteigen. (Exodus 19, 10-13)
Wer einen Menschen [so] schlägt, dass er stirbt, muss getötet werden. Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern Gott hat es seiner Hand widerfahren lassen, dann werde ich dir einen Ort
bestimmen, wohin er fliehen soll. Doch wenn jemand an seinem Nächsten vermessen handelt, indem er ihn hinterlistig umbringt - von meinem Altar sollst du ihn wegnehmen, damit er stirbt. Wer
seinen Vater oder seine Mutter schlägt, muss getötet werden. Wer einen Menschen raubt, sei es, dass er ihn verkauft, sei es, dass er in seiner Gewalt gefunden wird, [der] muss getötet werden. Wer
seinem Vater oder seiner Mutter flucht, muss getötet werden. (Exodus 21, 12-17)
Wenn Männer sich raufen und [dabei] eine schwangere Frau stoßen, so dass ihr die Leibesfrucht abgeht, aber kein [weiterer] Schaden entsteht, so muss dem Schuldigen eine Geldbuße auferlegt werden,
je nachdem, [wieviel] ihm der Eheherr der Frau auferlegt, und er soll nach dem Ermessen von Schiedsrichtern geben. Falls aber ein [weiterer] Schaden entsteht, so sollst du geben Leben um
Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme. (Exodus 21, 22-24)
Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, so dass sie sterben, dann muss das Rind gesteinigt werden, und sein Fleisch darf nicht gegessen werden; aber der Besitzer des Rindes soll straffrei
bleiben. Falls jedoch das Rind schon vorher stößig war, und sein Besitzer ist gewarnt worden, hat es aber nicht verwahrt: falls es [dann] einen Mann oder eine Frau tötet, soll das Rind
gesteinigt und auch sein Besitzer getötet werden. Falls ihm aber ein Sühngeld auferlegt wird, so soll er als Lösegeld für sein Leben alles geben, was ihm auferlegt wird. [Auch] falls es einen
Sohn oder eine Tochter stößt, soll mit ihm nach dieser Rechtsordnung verfahren werden. Falls das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin stößt, soll sein Besitzer ihrem Herrn dreißig Schekel Silber
geben, das Rind aber soll gesteinigt werden. (Exodus 21, 28-32)
Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen. Jeder, der bei einem Tier liegt, muss getötet werden. (Exodus 22, 17-18)
Und der HERR redete zu Mose und sprach: Du aber, rede zu den Söhnen Israel und sage [ihnen]: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn sie sind ein Zeichen zwischen mir und euch für [all] eure
Generationen, damit man erkenne, dass ich, der HERR, es bin, der euch heiligt. Haltet also den Sabbat, denn heilig ist er euch. Wer ihn entweiht, muss getötet werden, ja, jeder, der an ihm
eine Arbeit verrichtet, eine solche Seele soll aus der Mitte seiner Völker ausgerottet werden. Sechs Tage soll man [seine] Arbeit verrichten, aber am siebten Tag ist Sabbat, [ein Tag]
völliger Ruhe, heilig dem HERRN. Jeder, der am Tag des Sabbats eine Arbeit verrichtet, muss getötet werden. (Exodus 31, 12-15)
Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Söhne Israel und sagte zu ihnen: Dies sind die Worte, die der HERR zu tun geboten hat: Sechs Tage soll man [seine] Arbeit verrichten, aber den
siebten Tag sollt ihr heilig halten, [er sei euch] ein ganz feierlicher Sabbat für den HERRN. Jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, muss getötet werden. (Exodus 35, 1-2)
Und der HERR redete zu Mose: Du sollst zu den Söhnen Israel sagen: Jedermann von den Söhnen Israel und von den Fremden, die in Israel als Fremde wohnen, der [eins] von seinen Kindern dem
Moloch gibt, muss getötet werden; das Volk des Landes soll ihn steinigen. Und ich werde mein Angesicht gegen diesen Mann richten und ihn aus der Mitte seines Volkes ausrotten, weil er [eins]
von seinen Kindern dem Moloch gegeben hat, mein Heiligtum unrein zu machen und meinen heiligen Namen zu entweihen. (Levitikus 20, 1-3)
Wenn irgend jemand seinem Vater oder seiner Mutter flucht, muss er getötet werden; er hat seinem Vater oder seiner Mutter geflucht, ihr Blut ist auf ihm. Wenn ein Mann mit einer Frau
Ehebruch treibt, wenn ein Mann Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, müssen der Ehebrecher und die Ehebrecherin getötet werden. Und wenn ein Mann bei der Frau seines Vaters liegt: er
hat die Blöße seines Vaters aufgedeckt, beide müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann bei seiner Schwiegertochter liegt, müssen beide getötet werden. Sie haben
eine schändliche Befleckung verübt, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, [dann] haben beide einen Greuel verübt. Sie müssen getötet
werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann eine Frau nimmt und ihre Mutter, das ist eine Schandtat; man soll ihn und sie mit Feuer verbrennen, damit keine Schandtat in eurer
Mitte sei. Und wenn ein Mann bei einem Vieh liegt, soll er unbedingt getötet werden, und das Vieh sollt ihr umbringen. Und wenn eine Frau sich irgendeinem Vieh nähert, damit es sie
begatte, dann sollst du die Frau und das Vieh umbringen. Sie müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die
Tochter seiner Mutter, und er sieht ihre Blöße, und sie sieht seine Blöße: das ist eine Schande, und sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Kinder ihres Volkes. Er hat die Blöße
seiner Schwester aufgedeckt, er soll seine Schuld tragen. Und wenn ein Mann bei einer kranken Frau liegt und ihre Blöße aufdeckt, so hat er ihre Quelle enthüllt, und sie hat die Quelle ihres
Blutes aufgedeckt. Sie sollen beide ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes. (Levitikus 20, 9-18)
Und ihr sollt mir heilig sein, denn ich bin heilig, ich, der HERR. Und ich habe euch von den Völkern ausgesondert, um mein zu sein. Und wenn in einem Mann oder einer Frau ein Totengeist oder
Wahrsagergeist ist, sie müssen getötet werden. Man soll sie steinigen; ihr Blut ist auf ihnen. (Levitikus 20, 26-27)
Und wenn die Tochter eines Priesters sich durch Hurerei entweiht, so entweiht sie ihren Vater: sie soll mit Feuer verbrannt werden. (Levitikus 21, 9)
Und der HERR redete zu Mose: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, dass sie sich enthalten von den heiligen Dingen der Söhne Israel, die sie mir heiligen, und meinen heiligen Namen nicht entweihen.
Ich bin der HERR. Sage zu ihnen: Wer irgend von all euren Nachkommen, bei euren Generationen, sich den heiligen Dingen nähert, die die Söhne Israel dem HERRN heiligen, und seine Unreinheit ist
an ihm, diese Person soll ausgerottet werden vor meinem Angesicht hinweg. Ich bin der HERR. (Levitikus 22, 1-3)
Gesetz über Gotteslästerung, Totschlag und Körperverletzung. Und der Sohn einer israelitischen Frau - er war aber der Sohn eines ägyptischen Mannes - ging unter die Söhne Israel aus. Und der Sohn
der Israelitin und ein israelitischer Mann rauften sich im Lager. Und der Sohn der israelitischen Frau lästerte den Namen [des HERRN] und verfluchte [ihn]. Da brachten sie ihn zu Mose. Der Name
seiner Mutter aber war Schelomit, die Tochter des Dibri, vom Stamm Dan. Und sie legten ihn in Gewahrsam, damit ihnen nach dem Mund des HERRN Bescheid gegeben würde. Und der HERR redete zu Mose:
Führe den Flucher nach draußen vor das Lager! Und alle, die es gehört haben, sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Und zu den Söhnen Israel sollst du
reden: Wenn irgend jemand seinen Gott verflucht, dann soll er seine Sünde tragen. Und wer den Namen des HERRN lästert, muss getötet werden, die ganze Gemeinde muss ihn steinigen; wie der
Fremde, so der Einheimische: wenn er den Namen lästert, soll er getötet werden. Wenn jemand irgendeinen Menschen totschlägt, muss er getötet werden. Wer ein [Stück] Vieh totschlägt, soll er
es erstatten: Leben um Leben. Wenn jemand seinem Nächsten einen Schaden zufügt: wie er getan hat, so soll ihm getan werden: Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen
einen Schaden zufügt, so soll ihm zugefügt werden. Wer ein [Stück] Vieh totschlägt, soll es erstatten; wer aber einen Menschen totschlägt, soll getötet werden. Ein Recht sollt ihr
haben: wie der Fremde, so soll der Einheimische sein; denn ich bin der HERR, euer Gott. - Und Mose redete zu den Söhnen Israel, und sie führten den Flucher vor das Lager hinaus und steinigten
ihn; und die Söhne Israel taten, wie der HERR dem Mose befohlen hatte. (Levitikus 24, 10-23)
Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan in das Land Kanaan zieht, sollt ihr euch Städte bestimmen: Zufluchtstädte sollen sie
für euch sein, dass dorthin ein Totschläger fliehe, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. Und die Städte sollen euch als Zuflucht vor dem Rächer dienen, damit der Totschläger nicht
sterbe, bis er angesichts der Gemeinde vor Gericht gestanden hat. Und die Städte, die ihr hergeben sollt, sollen sechs Zufluchtstädte für euch sein. Drei Städte sollt ihr diesseits des Jordan
geben, und drei Städte sollt ihr im Land Kanaan geben; Zufluchtstädte sollen sie sein. Für die Söhne Israel und den Fremden und den Beisaßen in ihrer Mitte sollen diese sechs Städte als Zuflucht
dienen, damit dorthin jeder fliehen kann, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. Wenn er ihn aber mit einem eisernen Gerät geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein
Mörder; der Mörder soll unbedingt getötet werden. Und wenn er ihn mit einem Stein [in] der Hand, durch den man sterben kann, geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein Mörder; der
Mörder soll unbedingt getötet werden. Oder wenn er ihn mit einem hölzernen Gerät [in] der Hand, durch das man sterben kann, geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein Mörder; der
Mörder soll unbedingt getötet werden. Der Bluträcher, der soll den Mörder töten; wenn er ihn trifft, soll er ihn töten. Und wenn er ihn aus Hass gestoßen oder in böser Absicht [etwas] gegen ihn
geworfen hat, so dass er gestorben ist, oder ihn aus Feindschaft mit seiner Hand geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann soll der Schläger unbedingt getötet werden; er ist ein Mörder; der
Bluträcher soll den Mörder töten, wenn er ihn trifft. Wenn er ihn aber unversehens, nicht aus Feindschaft gestoßen oder ohne böse Absicht irgendein Gerät auf ihn geworfen hat oder, ohne es zu
sehen, irgendeinen Stein, durch den man sterben kann, auf ihn hat fallen lassen, so dass er gestorben ist - er war ihm aber nicht feind und suchte seinen Schaden nicht -, dann soll die Gemeinde
zwischen dem Schläger und dem Bluträcher nach diesen Rechtsbestimmungen richten: und die Gemeinde soll den Totschläger aus der Hand des Bluträchers retten, und die Gemeinde soll ihn in seine
Zufluchtstadt zurückbringen, in die er geflohen ist; und er soll in ihr bleiben bis zum Tod des Hohenpriesters, den man mit dem heiligen Öl gesalbt hat. Wenn aber der Totschläger über die Grenze
seiner Zufluchtstadt, in die er geflohen ist, jemals hinausgeht, und der Bluträcher findet ihn außerhalb der Grenze seiner Zufluchtstadt, und der Bluträcher tötet den Totschläger, dann hat er
keine Blutschuld. Denn der [Totschläger] soll in seiner Zufluchtstadt bleiben bis zum Tod des Hohenpriesters; und nach dem Tod des Hohenpriesters darf der Totschläger in das Land seines Eigentums
zurückkehren. Und das soll euch zu einer Rechtsordnung sein bei euren Generationen in allen euren Wohnsitzen. Für jeden, der einen Menschen erschlägt, [gilt]: auf die Aussage von Zeugen soll
man den Mörder töten; aber ein einzelner Zeuge kann nicht gegen einen Menschen aussagen, dass er sterben muss. Und ihr sollt kein Sühnegeld annehmen für das Leben eines Mörders, der schuldig ist
zu sterben, sondern er soll unbedingt getötet werden. Auch sollt ihr kein Sühnegeld annehmen für den in seine Zufluchtstadt Geflohenen, so dass er vor dem Tod des Priesters zurückkehren
könnte, um im Land zu wohnen. Und ihr sollt das Land nicht entweihen, in dem ihr seid; denn das Blut, das entweiht das Land; und dem Land kann für das Blut, das in ihm vergossen worden ist,
keine Sühnung erwirkt werden außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat. Und du sollst das Land nicht unrein machen, in dem ihr wohnt, in dessen Mitte ich wohne; denn ich, der HERR,
wohne inmitten der Söhne Israel. (Numeri 35, 9-34)
Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder einer, der Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder, und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem
er sagte: 'Lass uns anderen Göttern - die du nicht gekannt hast - nachlaufen und ihnen dienen!', dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf den, der die Träume hat. Denn
der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen, und ihn sollt
ihr fürchten. Seine Gebote sollt ihr halten und seiner Stimme gehorchen; ihm sollt ihr dienen und ihm anhängen. Und jener Prophet oder der, der die Träume hat, soll getötet werden. Denn er hat
Abfall vom HERRN, eurem Gott, gepredigt, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Sklavenhaus -, um dich abzubringen von dem Weg, auf dem zu gehen der HERR,
dein Gott, dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder die Frau an deinem Busen oder
dein Freund, der dir wie dein Leben ist, dich heimlich verführt, indem er sagt: Lass uns gehen und anderen Göttern dienen! - die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter, von den
Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, dann darfst du ihm nicht zu Willen sein, und du sollst
seinetwegen nicht betrübt sein, nicht auf ihn hören und nicht schonen noch Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn decken; sondern du sollst ihn unbedingt umbringen. Deine Hand soll zuerst gegen ihn
sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst ihn steinigen, dass er stirbt. Denn er hat versucht, dich vom HERRN, deinem Gott, abzubringen, der dich herausgeführt
hat aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus. Und ganz Israel soll es hören, dass sie sich fürchten und in deiner Mitte nicht länger [so etwas] wie diese böse Sache tun. Wenn du von einer
deiner Städte, die der HERR, dein Gott, dir gibt, dort zu wohnen, hörst: Es sind Männer, ruchlose Leute, aus deiner Mitte hervorgetreten und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet, indem sie
sagten: Lasst uns gehen und anderen Göttern dienen - die ihr nicht gekannt habt -, dann sollst du untersuchen und nachforschen und genau fragen. Und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest,
ist dieser Greuel in deiner Mitte verübt worden, dann sollst du die Bewohner dieser Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes erschlagen. Du sollst an ihnen und an allem, was in ihr ist,
den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes. Und alle Beute in ihr sollst du mitten auf ihren Platz zusammentragen und die Stadt und alle Beute in ihr dem HERRN,
deinem Gott, als Ganzopfer mit Feuer verbrennen. Ewig soll sie ein Schutthaufen sein, sie soll nie mehr aufgebaut werden. Und nichts von dem Gebannten soll an deiner Hand haften bleiben, damit
der HERR sich von der Glut seines Zornes abwende und dir Barmherzigkeit erweise und sich über dich erbarme und dich mehre, wie er [es] deinen Vätern geschworen hat, wenn du der Stimme des HERRN,
deines Gottes, gehorchst, alle seine Gebote zu bewahren, die ich dir heute gebiete, dass du tust, was recht ist in den Augen des HERRN, deines Gottes. (Deuteronomium 13, 2-19)
Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind oder Schaf opfern, an dem ein Makel ist, irgend etwas Schlimmes; denn ein Greuel ist das für den HERRN, deinen Gott. Wenn in deiner Mitte, in einem
deiner Tore, die der HERR, dein Gott, dir gibt, jemand gefunden wird - ein Mann oder eine Frau -, der das tut, was böse ist in den Augen des HERRN, deines Gottes, indem er seinen Bund übertritt,
sodass er geht und anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft, und zwar vor der Sonne oder vor dem Mond oder vor dem ganzen Heer des Himmels, was ich nicht befohlen habe, und es wird
dir berichtet und du hörst es, dann sollst du [es] genau untersuchen; und siehe, [wenn es sich herausstellt]: es ist Wahrheit, die Sache steht fest, dieser Greuel ist in Israel verübt worden,
dann sollst du diesen Mann oder diese Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie steinigen, dass sie sterben. Auf die Aussage
zweier Zeugen oder dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll. Er darf nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getötet werden. Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn
sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Wenn [von den] Streitsachen in deinen Toren eine [Rechts]sache zwischen Blut
und Blut, zwischen Rechtsanspruch und Rechtsanspruch, zwischen Körperverletzung und Körperverletzung für dich zu schwierig ist zum Urteil, dann sollst du dich aufmachen und an die Stätte
hinaufziehen, die der HERR, dein Gott, erwählen wird. Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir
den Urteilsspruch verkünden. Und du sollst dem Spruch gemäß handeln, den sie dir verkünden werden von jener Stätte aus, die der HERR erwählen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu
handeln, was sie dich lehren werden. Dem Gesetz gemäß, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen werden, sollst du handeln. Von dem Spruch, den sie dir verkünden werden, sollst
du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. Der Mann aber, der in Vermessenheit handelt, dass er nicht auf den Priester hört, der dasteht, um dort den Dienst des HERRN, deines Gottes, zu
verrichten, oder auf den Richter: dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen. Und das ganze Volk soll es hören. Und sie sollen sich fürchten und nicht mehr
vermessen handeln. (Deuteronomium 17, 1-13)
Das aber ist die Sache mit dem Totschläger, der dahin flieht, damit er am Leben bleibt: Wer seinen Nächsten unabsichtlich erschlägt und ihn nicht schon vorher hasste - [etwa] wer mit seinem
Nächsten in den Wald geht, um Holz zu schlagen, und seine Hand holt mit der Axt aus, um das Holz abzuhauen, und das Eisen fährt vom Stiel und trifft seinen Nächsten, dass er stirbt -, der soll in
eine dieser Städte fliehen, damit er am Leben bleibt, damit nicht der Bluträcher wutentbrannt dem Totschläger nachjagt und ihn einholt, weil der Weg zu lang ist, und ihn totschlägt, obwohl ihn
kein Todesurteil [traf], weil er ihn nicht schon vorher hasste. Darum befehle ich dir: Drei Städte sollst du dir aussondern. - Und wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, wie er
deinen Vätern geschworen hat, und dir das ganze Land gibt, das er deinen Vätern zu geben zugesagt hat - wenn du darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle, indem du den
HERRN, deinen Gott, liebst und alle Tage auf seinen Wegen gehst -, dann sollst du dir noch drei Städte zu diesen dreien hinzufügen, damit nicht unschuldiges Blut vergossen wird mitten in deinem
Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und Blutschuld auf dir ist. - Wenn aber ein Mann seinen Nächsten hasst und ihm auflauert und sich gegen ihn erhebt und ihn totschlägt, so
dass er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte: dann sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort holen und ihn der Hand des Bluträchers übergeben, dass er sterbe. Du
sollst seinetwegen nicht betrübt sein, sondern du sollst unschuldig [vergossenes] Blut aus Israel wegschaffen, damit es dir gut geht. Du sollst nicht die Grenze deines Nächsten verrücken, die die
Vorfahren gezogen haben in deinem Erbteil, das du erben wirst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen. Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemanden auftreten
wegen irgendeiner Ungerechtigkeit oder wegen irgendeiner Sünde, wegen irgendeiner Verfehlung, die er begeht. [Nur] auf zweier Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage hin soll eine Sache
gültig sein. - Wenn ein falscher Zeuge gegen jemanden auftritt, um ihn des Ungehorsams zu beschuldigen, dann sollen die beiden Männer, die den Rechtsstreit führen, vor den HERRN treten, vor
die Priester und die Richter, die in jenen Tagen da sein werden. Und die Richter sollen [die Sache] genau untersuchen. Und siehe, ist der Zeuge ein Lügenzeuge, hat er gegen seinen Bruder Lüge
bezeugt, dann sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Und die übrigen sollen es hören und sich fürchten und nicht mehr
länger eine solche böse Sache in deiner Mitte begehen. Und du sollst nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß! (Deuteronomium 19, 4-21)
Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner Mutter nicht hört, und sie züchtigen ihn, er aber hört [weiterhin]
nicht auf sie, dann sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn hinausführen zu den Ältesten seiner Stadt und zum Tor seines Ortes. Und sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt
sagen: Dieser unser Sohn ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Schlemmer und Säufer! Dann sollen ihn alle Leute seiner Stadt steinigen, dass er stirbt;
so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten. Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, [auf die] das Todesurteil [steht], und er
wird getötet und du hängst ihn an ein Holz, dann darf seine Leiche nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag begraben. Denn ein Gehenkter ist ein Fluch
Gottes. So sollst du dein Land nicht unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt. (Deuteronomium 21, 18-23)
Wenn ein Mann eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, und er hasst sie und legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, und bringt sie in schlechten Ruf und sagt: Diese Frau habe ich genommen
und mich ihr genaht und habe [die Zeichen der] Jungfrauschaft nicht an ihr gefunden! -, dann sollen der Vater der jungen Frau und ihre Mutter die [Zeichen der] Jungfrauschaft der jungen Frau
nehmen und zu den Ältesten der Stadt ins Tor hinausbringen. Dann soll der Vater der jungen Frau zu den Ältesten sagen: Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, und er hasst sie. Und
siehe, er legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, indem er sagt: Ich habe an deiner Tochter die [Zeichen der] Jungfrauschaft nicht gefunden! Dies [hier] sind nun die [Zeichen der]
Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. Und die Ältesten jener Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen. Und sie sollen ihm eine
Geldbuße von hundert [Schekel] Silber auferlegen und sie dem Vater der jungen Frau geben, weil er eine Jungfrau in Israel in schlechten Ruf gebracht hat. Und sie soll [weiterhin] seine Frau sein;
er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. - Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist, die [Zeichen der] Jungfrauschaft sind an der jungen Frau nicht gefunden worden, dann sollen sie die
junge Frau hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, dass sie stirbt, weil sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Haus
ihres Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der
Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen. Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Mann verlobt ist, und es trifft sie ein Mann in der Stadt
und liegt bei ihr, dann sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausführen und sie steinigen, dass sie sterben: das Mädchen deshalb, weil es in der Stadt nicht geschrieen hat, und den Mann
deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. - Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld trifft, und der Mann
ergreift sie und liegt bei ihr, dann soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben. Aber dem Mädchen sollst du nichts tun, das Mädchen hat keine Sünde [begangen] [zum] Tode. Diese
Sache ist vielmehr so, wie wenn ein Mann sich erhebt gegen seinen Nächsten und ihn totschlägt. Denn er hat sie auf dem Feld getroffen. Das verlobte Mädchen schrie, aber niemand war da, der es
rettete. (Deuteronomium 22, 13-27)
Man soll nicht Handmühle und Mühlstein pfänden; denn [damit] pfändet man das Leben. Wenn ein Mann gefunden wird, der einen von seinen Brüdern, [einen] von den Söhnen Israel, geraubt hat und
ihn als Sklaven behandelt und verkauft hat, dann soll dieser Dieb sterben. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Bei der Plage des Aussatzes hüte dich, dass du sehr darauf
achtest und alles tust, was euch die Priester, die Leviten, lehren werden. Ihr sollt darauf achten, zu tun, wie ich ihnen befohlen habe. Denk daran, was der HERR, dein Gott, an Mirjam getan hat
auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt! Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen leihst, dann sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um von ihm ein Pfand zu erheben. Draußen sollst du
stehenbleiben, und der Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir nach draußen hinausbringen. Und wenn er ein bedürftiger Mann ist, sollst du dich nicht mit seinem Pfand schlafen legen. Du
sollst ihm das Pfand unbedingt beim Untergang der Sonne zurückgeben, damit er sich in seinem Mantel schlafen lege und dich segne; und es wird für dich als Gerechtigkeit gelten vor dem HERRN,
deinem Gott. Du sollst den bedürftigen und armen Lohnarbeiter nicht unterdrücken, [sei er einer] von deinen Brüdern oder von deinen Fremden, die in deinem Land, in deinen Toren [wohnen]. Am
selben Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen - denn er ist bedürftig und verlangt sehnsüchtig danach -, damit er nicht über dich zum HERRN schreit und
Sünde an dir ist. Nicht sollen Väter um der Söhne willen getötet werden und Söhne sollen nicht um der Väter willen getötet werden; sie sollen jeder für seine [eigene] Sünde getötet werden.
Du sollst das Recht eines Fremden [und] einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden. Und du sollst daran denken, dass du Sklave in Ägypten warst und dass der HERR,
dein Gott, dich von dort erlöst hat; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen. Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht
umkehren, um sie zu holen. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Tun deiner Hände. Wenn du deine Oliven abschlägst,
sollst du nicht hinterher die Zweige absuchen: für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es sein. Wenn du in deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese halten.
Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es sein. Und du sollst daran denken, dass du Sklave warst im Land Ägypten; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen. (Deuteronomium 24,
6-22)
Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: Was habt ihr, dass ihr dieses Sprichwort im Land Israel gebraucht und sprecht: Die Väter essen unreife Trauben, und die Zähne der Söhne werden stumpf? So
wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht! Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir.
Die Seele, die sündigt, sie [allein] soll sterben. Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt, auf den Bergen nicht isst und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des
Hauses Israel und die Frau seines Nächsten nicht unrein macht und einer Frau [zur Zeit ihrer] Unreinheit nicht naht und niemanden unterdrückt, das Pfand des Schuldners zurückgibt, keinen Raub
begeht, sein Brot dem Hungernden gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt, auf Zins nicht gibt und Aufschlag nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält, rechtes Gericht übt zwischen Mann und
Mann, in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen hält, um [sie] getreu zu befolgen: gerecht ist er. Leben soll er, spricht der Herr, HERR. - Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn,
der Blut vergießt und eines von diesen [Dingen] tut - er selbst aber hat alles das nicht getan -, wenn [der] sogar auf den Bergen isst und die Frau seines Nächsten unrein macht, den Elenden und
den Armen unterdrückt, Raub an sich reißt, das Pfand nicht zurückgibt und seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt, auf Zins gibt und Aufschlag nimmt: sollte er leben? Er soll nicht leben!
All diese Greuel hat er verübt: er muss getötet werden, sein Blut wird auf ihm sein. Und siehe, der zeugt einen Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vaters, die der tut; er sieht [sie]
und tut nicht desgleichen: Er isst nicht auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel, er macht nicht die Frau seines Nächsten unrein, und er unterdrückt niemanden,
pfändet kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem Hungernden sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung, er hält seine Hand vom Unrecht zurück, nimmt weder Zins noch Aufschlag, er
befolgt meine Rechtsbestimmungen, lebt in meinen Ordnungen: der wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben. Leben soll er! Sein Vater, weil er Erpressung verübt, am Bruder Raub begangen
und das, was nicht gut war, inmitten seines Volkes getan hat: siehe, er [allein] soll um seiner Schuld willen sterben. Ihr aber sagt: Warum trägt der Sohn nicht an der Schuld des Vaters
[mit]? Dabei hat der Sohn [doch] Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Ordnungen bewahrt und sie getan: Leben soll er! Die Seele, die sündigt, sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht
an der Schuld des Vaters [mit-]tragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes [mit-]tragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll
auf ihm sein. (Hesekiel/Ezechiel 18, 1-20)
Pro Todesstrafe - Neues Testament:
Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Menge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Der ihn aber
überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Wen ich küssen werde, der ist es, den ergreift. Und sogleich trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küsste ihn. Jesus aber
sprach zu ihm: Freund, wozu bist du gekommen! Dann traten sie heran und legten die Hände an Jesus und ergriffen ihn. Und siehe, einer von denen, die mit Jesus waren streckte die Hand aus, zog
sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs
Schwert umkommen. Oder meinst du, dass ich nicht jetzt meinen Vater bitten könne und er mir mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, dass es
so geschehen muss? (Matthäus 26, 47-54)
Einer der gehenkten Übeltäter aber lästerte ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete und strafte ihn und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da
du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan. Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du
in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. (Lukas 23, 39-43)
Als nun Festus in die Provinz gekommen war, ging er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem. Und die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden machten Anzeige bei ihm gegen Paulus und
baten ihn, indem sie es als eine Gunst für sich gegen ihn erbaten, dass er ihn nach Jerusalem kommen ließe; sie machten einen Anschlag, ihn unterwegs umzubringen. Festus nun antwortete, Paulus
werde in Cäsarea behalten, er selbst aber wolle in Kürze abreisen. Die Angesehenen unter euch nun, sprach er, mögen mit hinabreisen und, wenn etwas Unrechtes an diesem Mann ist, ihn anklagen.
Nachdem er aber nicht mehr als acht oder zehn Tage unter ihnen verweilt hatte, ging er nach Cäsarea hinab; und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, Paulus vorzuführen.
Als er aber angekommen war, stellten sich die von Jerusalem herabgekommenen Juden um ihn her und brachten viele und schwere Beschuldigungen vor, die sie nicht beweisen konnten, da Paulus sich
verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas gesündigt. Festus aber, der den Juden eine Gunst erweisen wollte, antwortete dem Paulus
und sagte: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort dieser Dinge wegen vor mir gerichtet werden? Paulus aber sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muss;
den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt. Wenn ich nun unrecht getan und etwas Todeswürdiges begangen habe, so weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts
an dem ist, wessen diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser. Dann besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich
berufen, zum Kaiser sollst du gehen. (Apostelgeschichte 25, 1-12)
Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten [staatlichen] Mächten; denn es ist keine [staatliche] Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. Wer sich daher der
[staatlichen] Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen. Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das
böse. Willst du dich aber vor der [staatlichen] Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust,
so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht
allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. Gebt allen, was
ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre [gebührt]. Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben;
denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: 'Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren', und wenn es ein anderes Gebot
[gibt], ist es in diesem Wort zusammengefasst: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.' Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Römer
13, 1-10)
Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn willen: sei es dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter,
aber zum Lob derer, die Gutes tun. Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt: als Freie und nicht als solche,
die die Freiheit als Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Sklaven Gottes. Erweist allen Ehre; liebt die Bruderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König. (1. Petrus 2, 13-17)
Contra Todesstrafe - Altes Testament:
Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und erschlug ihn. Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein
Bruder Abel? Und er sagte: Ich weiß nicht. Bin ich meines Bruders Hüter? Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden her. Und nun, verflucht
seist du von dem Ackerboden hinweg, der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! Wenn du den Ackerboden bebaust, soll er dir nicht länger seine Kraft
geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde! Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu groß ist meine Strafe, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du hast mich heute von der Fläche des
Ackerbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: jeder, der mich findet, wird mich erschlagen.
Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so, jeder, der Kain erschlägt - siebenfach soll er gerächt werden! Und der HERR machte an Kain ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschlüge, der ihn
fände. So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, östlich von Eden. (Genesis 4, 8-16)
Und es geschah in jenen Tagen, als Mose groß geworden war, da ging er zu seinen Brüdern hinaus und sah bei ihren Lastarbeiten zu. Da sah er, wie ein ägyptischer Mann einen hebräischen Mann,
[einen] von seinen Brüdern, schlug. Und er wandte sich hierhin und dorthin, und als er sah, dass niemand [in der Nähe] war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand. Als er aber
am Tag darauf wieder hinausging, siehe, da rauften sich zwei hebräische Männer, und er sagte zu dem Schuldigen: Warum schlägst du deinen Nächsten? Der aber antwortete: Wer hat dich zum Aufseher
und Richter über uns gesetzt? Gedenkst du etwa, mich umzubringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sagte sich: Also ist die Sache doch bekannt geworden! Und der
Pharao hörte diese Sache und suchte, Mose umzubringen. Mose aber floh vor dem Pharao und hielt sich im Land Midian auf. [...] Mose aber weidete die Herde Jetros, seines Schwiegervaters, des
Priesters von Midian. Und er trieb die Herde über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusch. Und
er sah [hin], und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Und Mose sagte [sich]: Ich will doch hinzutreten und dieses große Gesicht sehen, warum der
Dornbusch nicht verbrennt. Als aber der HERR sah, dass er herzutrat, um zu sehen, da rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose! Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach:
Tritt nicht näher heran! Zieh deine Sandalen von deinen Füßen, denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliger Boden! Dann sprach er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott
Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der HERR aber sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes in Ägypten, und sein Geschrei
wegen seiner Antreiber habe ich gehört; ja, ich kenne seine Schmerzen. Darum bin ich herabgekommen, um es aus der Gewalt der Ägypter zu erretten und es aus diesem Land hinaufzuführen in ein gutes
und geräumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig überfließt, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter. Und nun siehe, das Geschrei der Söhne Israel
ist vor mich gekommen; und ich habe auch die Bedrängnis gesehen, mit der die Ägypter sie quälen. Nun aber geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Söhne Israel,
aus Ägypten herausführst! Mose aber antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Söhne Israel aus Ägypten herausführen sollte? Da sprach er: Ich werde ja mit dir sein. Und
dies sei dir das Zeichen, dass ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr an diesem Berg Gott dienen. (Exodus 2, 11-15 und Exodus 3, 1-12)
Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. Du sollst keine andern Götter haben neben mir.
- Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht
niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten [Generation] von
denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist an Tausenden [von Generationen] von denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu
Nichtigem aussprechen, denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. Sechs Tage sollst du arbeiten und
all deine Arbeit tun, aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein
Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt]. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten
Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. - Du sollst nicht
töten. - Du sollst nicht ehebrechen. - Du sollst nicht stehlen. - Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen. - Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du
sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Nächsten [gehört]. (Exodus 20, 1-17)
Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir . - Du sollst dir kein Götterbild machen,
irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich,
der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und an der dritten und vierten [Generation] von denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist
auf Tausende hin denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen. Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen,
der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. - Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der HERR, dein Gott, es dir geboten hat! Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun;
aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein
Esel und all dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt], damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du. Und denke daran, dass du Sklave warst im Land Ägypten und dass
der HERR, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. - Ehre deinen Vater und
deine Mutter, wie der HERR, dein Gott, [es] dir geboten hat, damit deine Tage lange währen und damit es dir gut geht in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt! - Du sollst nicht
töten. - Und du sollst nicht ehebrechen. - Und du sollst nicht stehlen. - Und du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Nächsten ablegen . - Und du sollst die Frau deines Nächsten nicht
begehren. Und du sollst dich nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten [noch] nach seinem Feld, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd, [noch] nach seinem Rind, noch nach seinem
Esel, noch nach allem, was dein Nächster hat. (Deuteronomium 5, 6-21)
Und die Frau aus Tekoa kam zum König. Und sie fiel auf ihr Gesicht zur Erde und warf sich nieder und sagte: Hilf, o König! Und der König sprach zu ihr: Was [fehlt] dir? Da sagte sie: Ach, ich bin
eine Witwe, und mein Mann ist gestorben. Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie rauften sich beide auf dem Feld, und da kein Retter zwischen ihnen war, schlug der eine den andern nieder und
tötete ihn. Und siehe, die ganze Sippe ist gegen deine Magd aufgestanden, und sie sagen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn töten für die Seele seines Bruders,
den er umgebracht hat, dass wir [so] auch den Erben ausrotten! Und so wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übriggeblieben ist, um meinem Mann weder Namen noch Nachkommen auf der Fläche des
Erdbodens zu lassen. Da sagte der König zu der Frau: Geh in dein Haus! Ich selbst werde deinetwegen Befehl geben. Und die Frau aus Tekoa sagte zum König: Auf mir, mein Herr und König, und
auf dem Haus meines Vaters [wird nun] die Schuld [liegen]; der König aber und sein Thron werden schuldlos sein! Da sagte der König: Wer gegen dich redet, den bring zu mir! Er soll dich künftig
nicht mehr antasten. Sie aber sagte: Der König gedenke doch des HERRN, deines Gottes, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichtet und man meinen Sohn nicht ausrottet! Und er
sagte: So wahr der HERR lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes [eines] auf die Erde fällt! Und die Frau sagte: Lass doch deine Magd ein Wort zu meinem Herrn, dem König, reden! Er sagte:
Rede! Da sagte die Frau: Und warum beabsichtigst du so etwas gegen das Volk Gottes? Denn da der König dieses Wort geredet hat, ist er einem Schuldbeladenen gleich, indem der König den von ihm
Verstoßenen nicht zurückkehren lässt. Denn sterben müssen wir und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und das man nicht wieder sammeln kann. Aber Gott will nicht das Leben
wegnehmen, sondern er hat die Absicht, dass der Verstoßene nicht [auch] von ihm weg verstoßen bleibt. (2. Samuel 14, 4-14)
Sei nicht neidisch auf böse Menschen und nicht begierig, bei ihnen zu sein! Denn ihr Herz plant Gewalttat, und Unheil reden ihre Lippen. Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Verstand
wird es befestigt; und durch Erkenntnis füllen sich die Kammern mit allerlei kostbaren und angenehmen Gütern. Ein weiser Mann ist mehr als ein starker, und ein Mann von Erkenntnis ist besser als
ein kraftvoller. Denn mit weiser Überlegung führst du deinen Krieg, und Rettung [kommt] durch viele Ratgeber. Zu hoch ist dem Narren die Weisheit, im Tor macht er seinen Mund nicht auf. Wer
darauf sinnt, Böses zu tun, den nennt man einen Ränkeschmied. Die Ränke des Narren sind Sünde, und ein Greuel für die Menschen ist der Spötter. Zeigst du dich lässig am Tag der Not, gerät [auch]
deine Kraft in Not. Rette die, die zum Tode geschleppt werden; und die zur Schlachtung hinwanken, o halte [sie] zurück! Wenn du sagst: Siehe, wir wußten nichts davon! - ist es nicht so:
der die Herzen prüft, er merkt es, und der auf deine Seele achthat, er weiß es? Er vergilt dem Menschen nach seinem Tun. Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist deinem Gaumen
süß. Ebenso suche die Weisheit für deine Seele! Wenn du sie gefunden hast, so gibt es Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet. Lauere nicht der Wohnstätte des Gerechten auf, du
Gottloser; zerstöre nicht seinen Lagerplatz! Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht [doch wieder] auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück. Wenn dein Feind fällt, freue dich nicht,
und wenn er stürzt, frohlocke dein Herz nicht, damit nicht der HERR es sieht und es böse ist in seinen Augen und er seinen Zorn von jenem abwendet! Entrüste dich nicht über die Übeltäter!
Ereifere dich nicht gegen die Gottlosen! Denn für den Bösen gibt es keine Zukunft, die Leuchte der Gottlosen erlischt. Fürchte den HERRN, mein Sohn, und den König! Mit Aufrührern lass dich nicht
ein! Denn plötzlich erhebt sich ihr Verderben und ihrer beider Untergang unvermutet. Auch diese sind von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht recht. Wer zu dem Schuldigen sagt: Du
bist gerecht! - den verfluchen Völker, den verwünschen Völkerschaften. Denen aber, die [ihn] zurechtweisen, geht es gut, und bei ihnen trifft das Glück des Segenswunsches ein. Die Lippen küsst,
wer eine richtige Antwort gibt. Besorge draußen deine Arbeit und bestelle sie dir auf dem Feld! Danach magst du dann dein Haus bauen. Werde nicht ohne Grund Zeuge gegen deinen Nächsten! Willst du
etwa täuschen mit deinen Lippen? Sage nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will jedem vergelten nach seinem Tun! Am Acker eines Faulen kam ich vorüber und am Weinberg eines
Menschen ohne Verstand. Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen, seine Fläche war mit Unkraut bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Und ich schaute es, ich nahm es mir zu Herzen.
Ich sah es, nahm mir [daraus] die Lehre: Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten, um auszuruhen, - und wie ein Landstreicher kommt deine Armut, und dein Mangel
wie ein unverschämter Mann. (Sprüche/Sprichwörter 24, 1-34)
Wenn aber der Gottlose umkehrt von all seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Ordnungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt: leben soll er [und] nicht sterben. All seine Vergehen,
die er begangen hat, sollen ihm nicht angerechnet werden; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt hat, soll er leben. Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der
Herr, HERR, nicht [vielmehr] daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt? Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut nach all den Greueln, die der Gottlose
verübt hat - tut er es, sollte er leben? An all seine gerechten Taten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan
hat, ihretwegen soll er sterben. Aber ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Hört doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht [vielmehr] eure Wege nicht recht? Wenn ein
Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser [Sünden] willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat. Wenn aber ein Gottloser von seiner
Gottlosigkeit, die er begangen hat, umkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt: er wird seine Seele am Leben erhalten. Sieht er es ein und kehrt er um von all seinen Vergehen, die er begangen hat:
leben soll er [und] nicht sterben. - Aber das Haus Israel sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht [vielmehr] eure Wege nicht recht? Darum
werde ich euch richten, Haus Israel, jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, HERR. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, dass es euch nicht ein Anstoß zur Schuld wird! Werft
von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am
Tod dessen, der sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt! (Hesekiel/Ezechiel 18, 21-32)
Contra Todesstrafe - Neues Testament:
Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch
die andere dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Unterkleid nehmen will, dem lass auch den Mantel. Und wenn jemand dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei. Gib
dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt
eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über
Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht
auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (Matthäus 5, 38-48)
Betet ihr nun so: Unser Vater, der [du bist] in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute;
und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. - Denn wenn ihr den Menschen ihre
Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebt, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben.
(Matthäus 6, 9-15)
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden. Was aber
siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem
Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen. (Matthäus
7, 1-5)
Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Ich sage dir: Nicht bis siebenmal, sondern bis
siebzigmal sieben. Deswegen ist es mit dem Reich der Himmel wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing, abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der
zehntausend Talente schuldete. Da er aber nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und die Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und [damit] zu bezahlen. Der Knecht nun
fiel nieder, bat ihn kniefällig und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. Der Herr jenes Knechtes aber wurde innerlich bewegt, gab ihn los und erließ ihm das
Darlehen. Jener Knecht aber ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist! Sein
Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt
habe. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Da rief ihn sein Herr herbei und spricht zu ihm:
Böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest. Solltest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich deiner erbarmt habe? Und sein
Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder
von Herzen vergebt. (Matthäus 18, 21-35)
Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle
Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König
zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an; denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich
dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu
mir. Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann aber sahen wir dich als Fremdling und
nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch,
wenn ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan. Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf;
nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als
Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr es einem dieser Geringsten nicht getan
habt, habt ihr es auch mir nicht getan. Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben. (Matthäus 25, 31-46)
Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, welche euch beleidigen. Dem, der dich auf die Backe schlägt,
biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Unterkleid nicht. Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.
Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, so tut auch ihr ihnen. Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und
wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr [wieder] zu empfangen hofft, was für einen
Dank habt ihr? Auch die Sünder leihen Sündern, damit sie das gleiche wieder empfangen. Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen, und euer Lohn wird groß
sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, und ihr werdet nicht
gerichtet werden; verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebt, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und
gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden. (Lukas 6, 27-38)
Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem
verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und
spricht zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, [mehr] als über
neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben. Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht
sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich
verloren hatte. So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. Er sprach aber: Ein Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem
Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen die Habe. Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land,
und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er verschwenderisch lebte. Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden.
Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes, der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Schweine
fraßen; und niemand gab ihm. Als er aber in sich ging, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu
meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen, mach mich wie einen deiner Tagelöhner. Und er
machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn zärtlich. Der
Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. Der Vater aber sprach zu seinen Sklaven: Bringt das beste Kleid
her und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein
Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. (Lukas 15, 3-24)
Und als sie an den Ort kamen, der Schädel[stätte] genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib
ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los [darüber]. Und das Volk stand und sah zu; es höhnten aber auch die Obersten und sagten: Andere
hat er gerettet. Er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes! Aber auch die Soldaten verspotteten ihn, indem sie hinzutraten, ihm Essig brachten und sagten: Wenn du
der König der Juden bist, so rette dich selbst! Es war aber auch eine Aufschrift über ihm in griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. (Lukas 23,
33-38)
Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch
ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu
steinigen. Du nun, was sagst du? Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als
sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie. Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf
die Erde. Als sie aber [dies] hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand. Jesus aber richtete
sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind jene? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht. Geh hin und sündige
nicht mehr! (Johannes 8, 2-11)
Die Liebe sei ungeheuchelt. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten. In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleiß nicht säumig, brennend
im Geist; dem Herrn dienend. In Hoffnung freut euch; in Trübsal harrt aus; im Gebet haltet an; an den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil; nach Gastfreundschaft trachtet. Segnet, die euch
verfolgen; segnet, und fluchet nicht. Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden. Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den
Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst. Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen. Wenn möglich, so viel an euch ist, lebt mit allen
Menschen in Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: 'Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.' - 'Wenn nun
deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken; denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.' Lass dich nicht vom Bösen überwinden,
sondern überwinde das Böse mit dem Guten. (Römer 12, 9-21)
Die Zitate sind der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung entnommen.
VII. Der Papst und die Todesstrafe
Zur Todesstrafe hat sich Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika "Evangelium vitae" vom 25. März 1995 wie folgt geäußert:
"In diesen Problemkreis gehört auch die Frage der Todesstrafe, wobei in der Kirche wie in der weltlichen Gesellschaft zunehmend eine Tendenz festzustellen ist, die eine sehr begrenzte Anwendung oder überhaupt die völlige Abschaffung der Todesstrafe fordert. Das Problem muss in die Optik einer Strafjustiz eingeordnet werden, die immer mehr der Würde des Menschen und somit letzten Endes Gottes Plan bezüglich des Menschen und der Gesellschaft entsprechen soll. Tatsächlich soll die von der Gesellschaft verhängte Strafe 'in erster Linie die durch das Vergehen herbeigeführte Unordnung wiedergutmachen'. Die öffentliche Autorität muss die Verletzung der Rechte des Einzelnen und der Gemeinschaft dadurch wiedergutmachen, dass sie dem Schuldigen als Vorbedingung für seine Wiederentlassung in die Freiheit eine angemessene Sühne für das Vergehen auferlegt. Auf diese Weise erreicht die Autorität auch das Ziel, die öffentliche Ordnung und die Sicherheit der Person zu verteidigen und zugleich dem Schuldigen selbst einen Ansporn und eine Hilfe zur Besserung und Heilung anzubieten. Um alle diese Ziele zu erreichen, müssen Ausmaß und Art der Strafe sorgfältig abgeschätzt und festgelegt werden und dürfen außer in schwerwiegendsten Fällen, das heißt, wenn der Schutz der Gesellschaft nicht anders möglich sein sollte, nicht bis zum Äußersten, nämlich der Verhängung der Todesstrafe gegen den Schuldigen, gehen. Solche Fälle sind jedoch heutzutage infolge der immer angepassteren Organisation des Strafwesens schon sehr selten oder praktisch überhaupt nicht mehr gegeben."
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Papst Benedikt XVI. äußerte sich anlässlich des Dritten Weltkongresses gegen die Todesstrafe im Februar 2007 - Bericht aus ZENIT:
Heiliger Stuhl: Die Todesstrafe, ein „Angriff auf die Menschenwürde“
Päpstliche Unterstützung für den Dritten Weltkongress gegen die Todesstrafe
ROM, 8. Februar 2007 (ZENIT.org).- Mit einem eindringlichen Appell von Papst Benedikt XVI. ist am Wochenende in Paris der Dritte Weltkongress gegen die Todesstrafe zu Ende gegangen.
„Die Todesstrafe stellt nicht nur einen Angriff auf das Leben dar, sondern auch einen Angriff auf die Menschenwürde“, heißt es in dem Schreiben des Heiligen Vaters, das vor den Delegierten
verlesen wurde.
Nach der Erklärung, die vom Pressebüro des Heiligen Stuhls in französischer Sprache veröffentlicht wurde, haben jüngst verhängte und vollstreckte Todesstrafen die öffentliche Meinung
sensibilisiert und in den Menschen das Verlangen nach einem wirksameren Schutz der unveräußerlichen Würde und der Rechte des Menschen geweckt, angefangen beim „Recht auf Leben“.
Auch wenn die Kirche weiterhin den Standpunkt vertritt, dass der Staat die rechtmäßige Pflicht habe, die Gesellschaft vor Angreifern zu beschützen, so erläutert die Erklärung, dass sich die
Todesstrafe in der Welt von heute schwer rechtfertigen lasse. Die Staaten verfügten über wirksamere Methoden zur Bekämpfung der Kriminalität, unterstreicht Benedikt XVI.
Der Papst weist in seinem Schreiben darauf hin, dass präventive Maßnahmen und Bestrafungsmethoden, die nicht zum Tod führten, dem Gemeinwohl und der Würde der menschlichen Person eher
entsprächen. Jede Entscheidung für die Todesstrafe beinhalte das Risiko, Unschuldige zu bestrafen, sowie die Versuchung, anstelle von sozialer Gerechtigkeit Gewalt zu schüren. Die Todesstrafe sei
ein klarer Angriff gegen die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens und für Christen eine Verletzung der biblischen Lehre der Vergebung.
Der Heilige Stuhl drückte seine Anerkennung für die Organisatoren des Kongresses aus. Rund 1.000 Teilnehmer waren vergangene Woche in der französischen Hauptstadt Paris zum dritten
Weltkongress gegen die Todesstrafe zusammengekommen. Sie berieten über Wege zur Abschaffung der Todesstrafe, die derzeit noch in 69 Ländern verhängt und vollstreckt wird. Der Papst appellierte
an die Regierungen, die Todesstrafe abzuschaffen beziehungsweise sich auf ein weltweites Moratorium gegen die Todesstrafe zu verständigen.
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Papst Franziskus hat 2018 den Katechismus der Katholischen Kirche ("Weltkatechismus") geändert und die Todesstrafe für ausnahmslos unzulässig erklärt:
Heute gibt es ein wachsendes Bewusstsein
dafür, dass die Würde der Person auch
dann nicht verloren
geht, wenn jemand schwerste Verbrechen begangen hat. Hinzu kommt, dass
sich ein neues Verständnis vom Sinn
der Strafsanktionen durch den Staat
verbreitet hat. Schließlich
wurden wirksamere Haftsysteme entwickelt, welche die pflichtgemäße
Verteidigung der Bürger garantieren,
zugleich aber dem Täter nicht
endgültig die Möglichkeit der Besserung nehmen.
Deshalb lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass „die
Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“, und setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in
der ganzen Welt ein.
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Eine Übersicht über drei verschiedene
Fassungen des Katechismus (1993, 2003, 2018) im Hinblick auf die Todesstrafe sowie der Artikel "Die Bibel und die Todesstrafe" als pdf-Datei sind in meiner Todesstrafe-Basiswissen-Seite HIER unter "Tools" zu finden!
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Gabriele Uhl - Studienrätin Kath. Theologie
Weitere Auskünfte: gabi20uhl@gmail.com
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Sehr ausführliche und interessante Kommentare eines Lesers zu diesem Thema finden sich in der Feedback-Seite der alten Version dieser Website:
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