Literarisches: Gedichte und Gedanken

Ein Gedicht von Clifford Boggess, geschrieben 1994 oder früher:

WARTEN... WARTEN...

Die Menschen in der freien Welt erkennen nicht die Wichtigkeit

Des entscheidenden lebenspendenden Verbindungsgliedes von Post

Zu einem Mann gefangen in den Gedärmen

Der Texas-Todes-Maschine

***

Ein moderner neuzeitlicher Kerker dessen Gestank des Todes

Derselbe ist wie der faulige Gestank in der Geschichte

Vor Tausenden und Abertausenden von Jahren

In zahllosen Millionen Leben

***

Er versucht dich zu ersticken und zu ertränken

Bis jeder Atemzug jeden Tag und jede Nacht

Nichts ist als ein verzweifeltes quälendes Ringen nach Luft

Ein weiterer dürftiger und erbärmlicher Versuch

Sich in dem Sumpf über Wasser zu halten

Den wir Leben nennen

***

Wenn man dich doch freigeben würde

Oder gnädiger- und dankenswerterweise tötete

Es wäre willkommener und humaner

Als die langsame und quälende Folter

Von endloser Unterdrückung und nicht endendem Elend

***

Ihre Werkzeuge sind verborgen jedoch überall

Nicht leicht zu erkennen aber bekannt

Kaskaden von Gedanken und Einstellungen

Zum Ausdruck gebrachten Hasses Unverständnis und Ignoranz

Zwänge von Schriftsätzen und Gerichtsbeschlüssen

Verfolgung durch Anklageerhebungen und Todesbefehle

Harmloses Papier aber gerade so tödlich

Wie jedes Wort das jemals gesprochen wurde

Von Caesar Herodes Attila Hitler

***

Und so geht es weiter und weiter

Niemals endend Jahr um Jahr

***

Ein Mega-Tonnen-Gewicht auf deinem Rücken

Du bist ständig gebrochen und niedergedrückt

Zusammengepresst du wirst kleiner und kleiner

Fragst dich wie viel länger du noch leben kannst

Mit diesem den Verstand vernichtenden Schmerz

Warten und hoffen und warten

Um am Ende völlig vernichtet

In beruhigendes Vergessen zu entfliehen

***

Warten... warten...

Der Mund formt lautlose Schreie

Warten... warten...

Und immer noch lebst du weiter

Warten und warten...

Tick-tack... warten... tick-tack...

Die Zeit vergeht langsam über dir

Wie eine Kettensäge das verdammte menschliche Fleisch zerkleinert

Tick-tack... tick-tack...

Warten... hoffen... warten

Auf das Ende das niemals kommt

Tick-tack... warten... tick-tack... warten...

Warten... warten... warten... warten...

Cliff hat dieses Gedicht später noch einmal überarbeitet. Die beiden englischen Fassungen sind im englischsprachigen Teil dieser Website zu finden: HIER

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Die folgenden Texte sind nicht von Cliff selbst, aber er hat sie seinen Freunden geschickt, weil er sie schätzte:

KLEINE REGELN FÜRS LEBEN

Sing unter der Dusche * Behandele jeden, den du triffst, wie du selbst behandelt werden möchtest * Schau dir wenigstens einmal im Jahr einen Sonnenaufgang an * Klapp den Klodeckel herunter, wenn du die Toilette verlässt * Lehne niemals selbst gebackenen Schokoladenkuchen ab * Strebe nach Vortrefflichkeit, nicht nach Perfektion * Pflanz einen Baum an deinem Geburtstag * Lerne drei saubere Witze * Gib geliehene Fahrzeuge voll getankt zurück * Mach jeden Tag drei Leuten ein Kompliment * Lass niemals eine Möglichkeit ungenutzt, jemandem zu sagen, dass du ihn liebst * Hinterlasse alles ein bisschen besser, als du es vorgefunden hast * Halte es schlicht * Denke große Gedanken, aber genieße die kleinen Freuden * Werde selbst die positivste und enthusiastischste Person, die du kennst * Reinige deine Zähne mit Zahnseide * Frag nach Lohn, wenn du meinst, du hast es verdient * Vergib dir und anderen * Gib der Frühstücks-Bedienung ein Trinkgeld * Sag oft "Danke" * Sag oft "Bitte" * Geh negativen Leuten aus dem Weg * Kaufe, was immer Kinder auf ihren Tischen im Vorgarten verkaufen * Trage geputzte Schuhe * Denk an anderer Leute Geburtstage * Versuche dich ständig zu verbessern * Führe Starthilfekabel im Kofferraum deines Wagens mit * Habe einen festen Handschlag * Verschicke viele Valentinskarten; unterschreib sie mit "jemand, der dich für großartig hält" * Schau Leuten in die Augen * Sei der erste, der "Hallo" sagt * Benutze das gute Tafelsilber * Gib alle Dinge zurück, die du dir ausleihst * Schließ neue Freundschaften, aber pflege die alten * Bewahre Geheimnisse * Sing in einem Chor * Pflanze Blumen jeden Frühling * Halte dir einen Hund * Akzeptiere immer eine ausgestreckte Hand * Hör auf, anderen die Schuld zu geben * Übernimm die Verantwortung für jeden Bereich deines Lebens * Winke Kindern in Schulbussen * Sei da, wenn man dich braucht * Füttere die abgelaufene Parkuhr eines Fremden * Erwarte nicht, dass das Leben fair ist * Unterschätze niemals die Kraft der Liebe * Trink Champagner ohne jeden Grund * Lebe dein Leben als Aussage, nicht als Erklärung * Fürchte dich nicht, einen Fehler zuzugeben * Fürchte dich nicht zuzugeben, dass du etwas nicht weißt * Lobe auch kleine Fortschritte * Halte deine Versprechen, worum immer es sich handelt * Heirate nur aus Liebe * Entfache alte Freundschaften neu * Zähle die Dinge, mit denen du gesegnet bist * Ruf deine Mutter an *

Vervielfältige diese Regeln und gib sie weiter, verschick sie, hinterlasse sie an öffentlichen Orten usw.

With Love & Best Wishes, Cliff

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TRÖSTE DIE TRAUERNDEN

So viele Menschen sehen im Tod nichts als eine grausame Trennung von ihren Lieben. Sogar gute und religiöse Menschen machen diesen Fehler.

Im Tod liegen zweifellos wirklich Schmerz und Trauer der physischen Trennung. Aber es ist gleichermaßen wahr, dass unsere Lieben bei uns bleiben. Sie gehen nicht einfach an einen dunklen und entfernten Ort. Sie setzen ihr Leben nur im ewigen Leben fort. Wir sehen sie nicht, weil wir uns noch in der Dunkelheit dieser Welt befinden. Aber ihre geistigen Augen, voll vom Licht des Himmels, wachen immer über uns und warten auf den Tag, an dem wir ihre vollkommene Freude mit ihnen teilen. Wir sind geboren für den Himmel, und wir werden dieses Leben der Tränen beenden, um unser Leben in endloser Freude zu beginnen.

Ich habe oft über diese wunderbare Wahrheit nachgedacht und fand darin den größten und sichersten Trost in der Zeit der Trauer. Ein fester Glaube in die reale und dauernde Präsenz unserer Lieben brachte die Gewissheit und den Trost, dass der Tod sie weder zerstört noch von uns genommen hat. Vielmehr hat er ihnen Leben gegeben! Ein Leben in der Kraft alles zu wissen und vollkommen zu lieben. Mit diesem neuen Leben und dieser neuen Kraft sind unsere Lieben immer bei uns und kennen uns besser und lieben uns mehr als jemals zuvor.

Die Tränen, die unsere Augen nässen in den Zeiten der Trauer, sind Tränen von Heimweh, Tränen der Sehnsucht nach unseren Lieben. Aber wir sind diejenigen, die weit weg sind von zu Hause, nicht sie! Der Tod ist für sie eine Tür zu einer ewigen Heimat gewesen. Sie sind immer noch bei uns, zärtlich liebevoll warten sie auf den Tag, an dem auch wir die Tür zu unserer ewigen Heimat erobern. Es ist ein großer Fehler, den Tod nur als Trennung zu sehen und nicht mehr. Für uns, die wir glauben, ist der Tod eine Vorbereitung auf die ewige Vereinigung mit denen, die wir lieben, im Frieden und der Freude des Himmels.

Verfasser unbekannt

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UMGEKEHRTE SCHÖPFUNG

Am Ende zerstörten wir den Himmel, der Erde genannt wurde. Die Erde war wundervoll gewesen, bis unser Geist über sie kam und alle Dinge zerstörte.

Und wir sprachen:

Es werde Finsternis... und es wurde finster. Und wir liebten die Finsternis; und so nannten wir die Finsternis "Sicherheit". Und wir teilten uns selbst in Rassen, Religionen und soziale Klassen ein. Und da war kein Morgen und kein Abend am siebten Tag vor dem Ende.

Und wir sprachen:

Da sei ein strenges Regiment, um uns zu kontrollieren in unserer Finsternis. Da seien Armeen, die unsere Körper kontrollieren, so dass wir lernen einander raffiniert und effizient zu töten in unserer Dunkelheit. Und da war kein Abend und kein Morgen am sechsten Tage vor dem Ende.

Und wir sprachen:

Es gebe Raketen und Bomben, um schneller und einfacher zu töten. Es gebe Gaskammern und Öfen, um noch gründlicher zu sein. Und da war kein Abend und kein Morgen am fünften Tag vor dem Ende.

Und wir sprachen:

Es gebe Drogen und andere Formen der Wirklichkeit zu entfliehen, denn da ist ein ständiges Ärgernis - Realität -, das unser Wohlbefinden stört. Und da war kein Abend und kein Morgen am vierten Tag vor dem Ende.

Und wir sprachen:

Da seien Spaltungen zwischen den Nationen, damit wir wissen, wer unser gemeinschaftlicher Feind ist. Und da war kein Abend und kein Morgen am dritten Tag vor dem Ende.

Und schließlich sprachen wir:

Lasst uns Gott nach unserem Bild erschaffen. Lasst einen anderen Gott mit uns wetteifern. Lasst uns sagen, Gott denkt, wie wir denken, hasst, was wir hassen, und tötet, wie wir töten. Und da war kein Morgen und kein Abend am zweiten Tag vor dem Ende.

Am letzten Tag gab es einen großen Lärm auf dem Angesicht der Erde. Feuer verschluckte den wunderbaren Planeten, und dann war Stille. Die schwarze verbrannte Erde ruhte sich aus, um den einen wahren Gott zu preisen; und Gott sah alles, was wir getan hatten, und in der Stille über den glimmenden Ruinen... Gott weinte.

Verfasser unbekannt

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WHEN EARTH'S LAST PICTURE IS PAINTED

When Earth's last picture is painted, and the tubes are twisted and dried,

When the oldest colors have faded, and the youngest critic has died,

We shall rest, and, faith, we shall need it - lie down for an aeon or two,

Till the Master of All Good Workmen shall put us to work anew.

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And those that were good shall be happy; they shall sit in a golden chair;

They shall splash at a ten-league canvas with brushes comets' hair.

They shall find real Saints to draw from - Magdalene, Peter, and Paul;

They shall work for an age at a sitting and never be tired at all!

***

And only The Master shall praise us, and only The Master shall blame;

And no one shall work for money, and no one shall work for fame,

But each for the joy of the working, and each, in his separate star,

Shall draw the Thing as he sees It for the God of Things as They are!

Rudyard Kipling (1892)

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Handschriftliches von Cliff

Cliff schrieb wenige Wochen vor seinem Tod ein paar Zeilen in das Notizbuch seines Mitgefangenen James R. Meanes, das dieser wie eine Art Poesie-Album im Todestrakt herumgegeben hatte. James Meanes wurde ein halbes Jahr nach Cliff hingerichtet. Sein Notizbuch wurde von einer Freundin ins Internet gestellt.